Wie das menschliche Ego und das daraus entstehende Egosystem Unternehmen krank macht bzw. in den Konkurs führt!

Am leichtesten verstehen wir wie Krankheit im Menschen und im Unternehmen entsteht, wenn wir uns das folgende psychologische Modell des Menschen vorstellen, das wir gleich auch auf das Unternehmen beziehen werden. Der Kern des Menschen ist sein wahres Selbst bzw. seine Seele, dessen natürlicher Ausdruck die bedingungslose Liebe ist. Darüber legen sich unsere negativen Erfahrungen und Verletzungen mit anderen Menschen mit allen negativen Emotionen und Glaubensätzen sowie die Schuldvorwürfe, aus der heraus sich die nächste Schicht als unser falsches Ich bzw. unser Ego bildet. Erst daraus entstehen dann als nächste Schicht die physischen und psychischen Krankheiten sowie alle Gefühle von Unglücklich-Sein, Stimmungsschwankungen, Launen bzw. alle negativen Gedanken und Gefühle. Im Selbst können wir nicht krank werden, sondern nur im Ego mit seiner Negativität, die unser Energiesystem blockiert und daraus die Krankheiten verursacht. Um gesund zu werden, müssen wir also den Weg zurückgehen und uns unser Ego mit den damit verbundenen Themen anschauen und auflösen, um dann wieder unser wahres Selbst und die Liebe fühlen und leben zu können. Dafür wurde das Ursachencoaching entwickelt, mit dem wir in der Lage sind, durch diesen inneren Prozess mit einer gewissen Leichtigkeit und Freude zu gehen, weil wir sofort Entspannung verspüren, wenn eine Schicht im Coaching erkannt und aufgelöst wurde.

Das Gleiche gilt jetzt auch für das psychologische Modell des Unternehmens. Entscheidend dabei ist, ob ein Unternehmen aus der reinen Haben-Zielsetzung gegründet wurde oder aus einer ethischen Sein-Zielsetzung. Wenn wir zum Beispiel eine normale Bank gründen würden, rein um Geld zu verdienen, dann entsteht daraus ein Egounternehmen mit dem Ego als Kern. Wenn wir aber zum Beispiel eine Ethikbank gründen, um mittellosen Menschen zu helfen, wieder Geld verdienen zu können, dann wäre der Kern des Unternehmen das Selbst bzw. die Seele und der gute Geist der Gründer mit ihrer entsprechenden positiven Motivation etwas Positives bzw. eine sinnvolle Dienstleistung in die Welt zu bringen, die die Menschen wirklich brauchen.   

Wenn jetzt ein Erfinder seine Erfindung als Produkt oder Dienstleistung durch Firmengründung vertreiben will, beginnt das Problem. Als Erfinder sind wir zumeist aus dem Selbst motiviert und brennen für die Sache, ansonsten könnten wir gar nicht innovativ sein – der innovative Erfinder folgt somit der Sein-Zielsetzung. Wenn jetzt aber die Unternehmenszielsetzung eine Habenzielsetzung hat, also Gewinnmaximierung und der Erfinder dann Geschäftsführer des Unternehmens wird, dann beginnt das Ego langsam, aber stetig sein Werk, das es nur noch um das Geld und nicht mehr um das gute Produkt geht. Es wird an den Teilen gespart und billig in Drittländern produziert, Sollbruchstellen eingebaut, die Gewinnziele immer höher gesetzt, der Druck auf die Mitarbeiter wächst und schon haben wir irgendwann die Situation, das dem Geschäftsführer und Erfinder sein Selbst verloren geht und sein Ego immer dominanter wird. Dann kippt das System des Unternehmens in ein Egosystem und beginnt Fehlentscheidungen zu treffen, die Innovationskraft geht verloren und es wird dann sogar manchmal korrupt, so wie wir das bei der deutschen Automobilindustrie zurzeit erleben durften.

Doch zurück zum psychologischen Modell für Unternehmen. Der Kern des Unternehmens ist das gute Produkt und das Selbst der Firmengründer, die grundsätzlich noch aus der Liebe und Begeisterung zu ihrer Erfindung agieren. Dann werden durch die reine Haben-Zielsetzung der Gewinnmaximierung Entscheidungen getroffen, die das Egosystem des Unternehmens und das Ego im Unternehmer als neue Ego-Schicht um den Kern entstehen lassen. Dadurch entsteht eine Unternehmenskultur im Unternehmen mit Ego-Denk-, Fühl- und Verhaltensmustern bei den Mitarbeitern, durch den Geschäftsführer vorgelebt, die zu Ego-Verhalten führen wie Konkurrenzkampf untereinander, Perfektionszwang, immer unter Druck stehen, fehlende Kommunikation und Kooperation, Innovationsblockaden, die das Produkt schlechter und fehlerhafter werden lassen und so weiter. Dann kommen die ersten größeren Krisen und Fehlentscheidungen, die das Unternehmen wie beim Menschen krank werden lassen. Durch Symptombehandlungen wie Kostenreduzierung oder Mitarbeiterentlassung kann das Unternehmen wieder zeitweise gesunden. Da die wirkliche Ursache der Unternehmenskrise aber nicht erkannt wurde, entsteht irgendwann wieder die nächste Krise und Krankheit in immer kürzeren Abständen, da die Symptombehandlung dazu führt, dass das Ego im Unternehmen noch dominanter wird genauso wie beim Menschen.

Wie beim Menschen prägt die Unternehmenskultur des Unternehmens das Denken und Fühlen und somit auch das Verhalten der Mitarbeiter, das daraus resultiert. Bestimmte kollektive Mitarbeiter-Glaubenssätze und damit verbundene Grundemotionen wie „Die da oben machen eh was sie wollen und hören nicht auf uns!“ führen zum Gefühl der Resignation und Demotivation und damit zum Leistungsverlust, da der Mitarbeiter keine Lust mehr hat, sich zu engagieren. Sie prägen den Umgang mit den Führungskräften und auch untereinander.

So wie der Mitarbeiter denkt, so verhält er sich, denn das Denken über Menschen und Dinge bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Fühlen und daraus resultierend unser Verhalten mit seinen Entscheidungen im Unternehmen. Wollen Sie als Manager ihr Unternehmen verändern, dann müssen sie zuerst das Denken der Mitarbeiter vom Ego-Denken zum Ethik-Erfolgsdenken verändern. Er bzw. sie selbst natürlich auch müssen zuerst die trübe graue Brille oder im negativen Gegenpol die rosarote Brille des Egos abnehmen. Die eine sieht alles negativ und die andere sieht alles positiv, obwohl nichts positiv ist. Wir reden uns die Dinge schön, weil wir mit unserem Ego die Realität nicht mehr wahrnehmen oder wir reden uns alles schlecht und sehen nicht mehr das Gute, was sehr wohl noch da ist – das Ego agiert immer in den negativen Extremen.

Dabei gibt es bestimmte unbewusste Denkmuster und Gedanken, die permanent in unserem Unbewussten rotieren und in uns die Gefühlszustände erschaffen, unter denen wir leiden. Es sind die Denkmuster unserer Familie, die wir übernommen, sozusagen schon mit der Muttermilch eingesaugt haben und die unser Ego zusätzlich noch „antriggert“, um uns nie zur Ruhe kommen zu lassen. Das am weitesten in Deutschland verbreitete Denkmuster ist „Ich muss..“ bzw. „Ich muss etwas tun!“, das uns permanent unter Druck hält und nie mal einfach nur Sein und das Leben und den Moment genießen lässt. Er erzeugt einen permanenten Druck in uns, tun zu müssen, bis wir nicht mehr können, ja sogar bis zum Burnout, wenn wir endgültig die Erdung und uns selbst verlieren. Wir rotieren uns regelrecht aus uns selbst heraus, vor lauter tun müssen, denken und nicht mehr fühlen können. Das einzige Gegenmittel sind die Ursachencoachings, um diese Muster zu erkennen und in unserem Geist aufzulösen bzw. natürlich auch einfach nur hinzusetzen oder langsam zu gehen und absolut nichts mehr zu tun bis die innere Ruhe wieder kommt.        

Ein Unternehmen braucht Manager und Mitarbeiter, die fühlen können, nur so treffen sie die richtigen Entscheidungen. Ein Unternehmen braucht Manager und Mitarbeiter mit Herz, denn wir treffen nur die richtigen Entscheidungen und finden wirkliche Lösungen, wenn wir sie mit dem Herzen treffen und fühlen können, dass es sich richtig anfühlt. Ein Unternehmen braucht Manager und Mitarbeiter mit Herz, weil nur Menschen mit Herz kommunizieren und kooperieren, im Team vernünftig zusammenarbeiten und grundsätzlich motiviert sind sowie gute Laune verbreiten. Hier wird viel gelacht, aber auch gut gearbeitet, weil wir das Wichtige vom Unwichtigen unterscheiden können und Prioritäten setzen – hier stimmt das Work-Life-Balance, weil wir fühlen, wann was gemacht werden muss und ohne Druck entspannt gearbeitet wird. Das gerade Beschriebene weiß eigentlich jeder und doch schaffen es die Egosysteme immer wieder zu verhindern, dass wir danach leben. Dass wir oft in Familien aufwachsen, wo wir uns nicht geliebt fühlen und wo Ego-Verhaltensweisen dominieren, tut sein Übriges dazu, das die Verhältnisse so sind wie sie sind.

Das Gleiche machen die Unternehmen mit ihrer Zielsetzung der Gewinnmaximierung als oberstes Unternehmensziel. Die reine Habenzielsetzung führt zum Aufbau eines Egosystems im Unternehmen, das das Unternehmen über kurz oder lang krank macht. Es fördert die egoistischen Eigenschaften im Mitarbeiter, wodurch er sich entsprechend im Unternehmen egoistisch verhält. Er arbeitet nicht im Team, sieht nur seinen eigenen Vorteil und kommuniziert auch nicht vernünftig. Er ist im Ego auch nicht in der Lage, innovativ und kreativ zu sein und findet so auch keine Lösungen für die Probleme, die im Unternehmen anstehen. Weiterhin sind egoistische Mitarbeiter zumeist für die Konflikte und Probleme im Unternehmen verantwortlich, streiten und mobben, reden schlecht über andere hinter ihrem Rücken, sagen nicht die Wahrheit oder wollen immer Recht behalten etc. Das sind dann die Mitarbeiter, die das Unternehmen in zwangsläufig über kurz oder lang in den Konkurs führen - es im wahrsten Sinne des Wortes mit ihrem destruktiven Denken und Verhalten vergiften und krank machen und dem Unternehmen den guten Geist und die Seele nehmen, das es bis dahin erfolgreich gemacht hat.

Die meisten Menschen und Mitarbeiter leben so halb und halb ihr Selbst oder Ego. Entscheidend ist das System, in dem sie leben. Egosysteme unterstützen und aktivieren unser Ego und Ethik-Erfolgssysteme das Selbst des Menschen und Mitarbeiters. Wir haben dabei viele Egosysteme, die sich vermischen wie das der eigenen Familie, unseres Staates, in dem wir leben und des Arbeitgebers, für den wir arbeiten sowie Freunde und Schule etc. Weiterhin ist die persönliche Reife und Charakter, Lebenserfahrung und Auslandsaufenthalte mitentscheidend, wie sich ein Mensch verhält und wie stark er sich vom Egosystem und seinem Ego steuern lässt bzw. von seinem Selbst, das unabhängig von Egosystemen in der Lage ist, zu entscheiden und zu leben. Das wahre Selbst des Menschen lässt sich nicht manipulieren, weil es mit dem Gefühl, also mit dem Herz und Seele denkt, fühlt und entscheidet. Das Verhalten unseres Selbst ist ethikgesteuert und handelt zum Wohle aller Menschen inklusive zum Wohle von uns selbst. Wir denken und sprechen dann mehr in „Wir“ und weniger in „Ich“ Formulierungen.

Mit der entsprechenden Ethik-Zielsetzung bauen wir im Unternehmen ein neues Denk- und Handlungssystem auf, das die positiven Tugenden im Mitarbeiter aktiviert. Gleichzeitig werden Ego-Denk- und Verhaltensmuster von den Mitarbeiter über Workshops immer besser erkannt und entlarvt. Durch Coachings wird das eigene Ego und Egoverhalten erkannt und aufgelöst, so dass eine Ethik-Unternehmenskultur entsteht, die natürlich von den Führungskräften vorgelebt werden muss.

Hamburg, den 18.03.2019

Copyright by Autor Diplom-Kaufmann André Grashorn

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